Nach 2022 und 2024 votierte die Lichtenberger BVV gestern erneut pro Kaskelkiezblock. Ein (erneuter) Antrag der CDU zur sofortigen und ersatzlosen Abschaffung wurde zwar von AfD und BSW unterstützt, erhielt jedoch keine Mehrheit.
Dem Antrag der Lichtenberger CDU, den Modalfilter im Kaskelkiez aufzuheben und damit den Autodurchgangsverkehr wieder zuzulassen, wurde bereits in der 39. Sitzung des Verkehrsausschusses im März dieses Jahres erneut eine Absage erteilt. Im Vorlauf war der breite Rückhalt aus der Zivilgesellschaft für den Modalfilter noch einmal deutlich geworden: Eine Petition für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Kiezblocks erhielt nach nur einer Woche über 3.000 Unterschriften. Davon kamen allein 33 Prozent direkt aus dem Kaskelkiez, rund 20 Prozent aus den angrenzenden Kiezen und über die Hälfte aus Lichtenberg.
„So langsam fragen wir uns schon: Wie oft sollen Politik und Zivilgesellschaft noch Zeit und Ressourcen investieren, um immer wieder dasselbe zu bestätigen? Der Poller wirkt. Und eine Mehrheit der BVV Lichtenberg befürwortet ihn als wirksame Maßnahme gegen den früher massiven Durchgangsverkehr.“, so Kerstin Kaernbach, eine der 3 Inhaberinnen der Buchhandlung Paul+Paula im Kaskelkiez.
„Klar ist auch: Der Poller allein macht noch keinen Kiezblock. Es braucht dringend ein Gesamtkonzept, das auch die umliegenden Hauptstraßen einbezieht. Wir hoffen, dass die bisher investierte Energie und Zeit nun in die nächsten Schritte fließt. Für eine umfassende Verkehrslösung rund um das Ostkreuz, einem der zentralen Knotenpunkte Berlins.“ ergänzt Ilka Sommer von der Bürger:innen-Initiative Kaskelkiezblock.
Jennifer Hansen, ebenfalls von der Bürger:innen-Initiative ergänzt: „Im Bezug auf das Gesamtkonzept schauen wir auch in Richtung der Berliner Verkehrssenatorin Frau Bonde (CDU). Denn dies fällt in ihren Verantwortungsbereich. Lassen Sie uns gemeinsam tragfähige Lösungen für unseren und viele weitere Kieze rund um das Ostkreuz entwickeln!“.