Am Donnerstag, den 27. November hat die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick (BVV) den Beschluss für einen verkehrsberuhigten Puder-Kiez mit Mehrheit abgestimmt. Damit ist nun der nächste formale Schitt abgeschlossen. Jetzt kann hoffentlich bald ein Beteiligungsverfahren auf den Weg gebracht werden.
Wir haben uns vor allem von den BVV-Beschlüssen zum Kunger-Kiezblock (Nr.: 0075/07/22) vom 5.5.2022 und „Kiezblocks in Treptow-Köpenick ausweiten“ (Nr.: 0151/11/22) vom 6.10.2022 leiten lassen und dann im Sommer 2023 mit der Unterschriftensammlung begonnen. Besonders hat uns aber auch der Umbau vieler Straßen in anderen Bezirken inspiriert, die wir auf unseren alltäglichen Wegen sehen.
Mit dem Ausschuss für SGO mussten wir im Herbst noch ein paar Details im Antragstext verändern, damit eine Beschlussvorlage erarbeitet werden konnte. Wir danken den Ausschussvertretern von Grünen, Linken und SPD für die gute Zusammenarbeit und für die Möglichkeit der Aussprache am 16. Juli. Auch die CDU hätten wir gerne dort überzeugt, allerdings wollte sie dem Antrag nicht zustimmen, obwohl viele unserer Argumente nicht von der Hand zu weisen waren.
Hier der geänderte Antragstext zum Beschluss vom 5.11.2025:
Einwohnerantrag „Puder-Kiez“ – für einen verkehrsberuhigten Kiez im Treptower Norden
„Das Bezirksamt wird im Rahmen seiner Zuständigkeit ersucht, Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung und Verkehrssicherheit, zur Verbesserung der Anbindung an den Umweltverbund sowie zur Aufwertung der öffentlichen Straßen- und Grünflächen für den Puderkiez zu prüfen und umzusetzen. Zentrales Ziel sollte es sein, den motorisierten Durchgangsverkehr (Individualverkehr) in allen Straßen des Puderkiezes (begrenzt durch die Straßen Am Treptower Park [B 96a], Kiefholzstraße, Herkomerstraße und Ludwig-Richter-Straße) mit wirksamen und rasch umsetzbaren Maßnahmen spürbar zu reduzieren. Der öffentliche Straßenraum sollte dabei zwischen den unterschiedlichen Nutzungsarten ausgewogener, nachhaltiger und mit Priorität auf die Bedürfnisse der Anwohnenden verteilt und gestaltet werden. Das Bezirksamt wird ersucht, eine offene Beteiligung der Betroffenen bei der Planung und Umsetzung zu unterstützen und zu fördern.“
Die Phase der letzten Abstimmungsrunde stand im Zeichen vieler Ereignisse, die unsere Erwartungshaltungen aber auch Wünsche geprägt haben: Die aktuelle Finanzlage auf Landes- und Bezirksebene, der Finanzierungsstopp von Verkehrssenatorin Bonde, „Poller-Diskussionen“, die begonnene Umsetzung des Kunger-Kiezblocks und die Eröffnung des 16. Abschnitts der A100 hatten Einflüsse auf den Diskurs.
Trotz aller Hindernisse bleiben wir aber zuversichtlich, dass wir alsbald in die Umsetzung kommen und werden dafür mit der Verwaltung und den politischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren im Gespräch bleiben.
Auch wird unser Engagement nicht vor den Kiez-Grenzen halt machen. Die Verkehrssituationen Am Treptower Park, auf der Kiefholzstr. sowie im Umfeld der Schulen, Pflegeeinrichtungen und Elsenkreuzung/-brücke sind weiterhin für uns von erheblicher Relevanz, da sie die Alltagsmobilität der Anwohnenden im Treptower Norden stark beeinflussen. Wir freuen uns daher auch, dass der Bezirk jetzt mit dem Bau einer Radspur auf der B96a und der Fahrradstraße im Kungerkiez begonnen hat. Aber es bleibt noch viel zu tun. Dafür brauchen wir Menschen, die sich weiter engagieren und ihre Ideen und Wünsche einbringen und aktiv werden.
Wie geht es jetzt weiter?
Natürlich wissen wir, dass die Umsetzung von Maßnahmen nicht in naher Zukunft passieren wird. Erfahrungen anderer Kiezblock-Initiativen sind teilweise ernüchternd – der Kungerkiez musste z.B. sehr lange warten. Daher bleibt es jetzt unsere Aufgabe, weiter dranzubleiben und die Kommunikationskanäle offen zu halten. Wichtig ist, dass wir uns weiter gegenseitig unterstützen und auch über den Kiez hinaus im Dialog bleiben.
Vielen Dank an Alle, die mitmachen!
Informiert gerne auch Nachbarn über den Beschluss.
Puder-Kiezblock