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Für den Autoverkehr gesperrte Modersohnbrücke: AUf der Fahrbahn ein Erwachsener, der ein Rad schiebt, auf dem zwei Kinder sitzen.

Temporäre Fuß- und Fahrradbrücke simuliert Kiezblock-Maßnahme – Einwohner*innenantrag braucht Unterstützung

Die normalerweise stark befahrene Modersohnbrücke in Friedrichshain – beliebt als Aussichts- und Treffpunkt bei Sonnenuntergang – ist derzeit für den Autoverkehr gesperrt. Seit es am Himmelfahrts-Wochenende unter der Brücke gebrannt hat, muss die Statik geprüft werden: eine besondere Gelegenheit, sich die Modersohnstraße als Rad- und Fußverkehrsverbindung vorstellen bzw. ansehen zu können. Die umliegenden Wohnviertel verzeichnen deutlich weniger Verkehr, mitten auf der Brücke tummeln sich die Fußgänger*innen und Radfahrer*innen, die umliegenden Einrichtungen und Anwohnende genießen die ungewohnte Ruhe. Wir erleben quasi einen ungeplanten Verkehrsversuch mit einem deutlichen Gewinn an Lebensqualität.

Schon vor geraumer Zeit hatte der Bezirk beschlossen, die Modersohn- und die sich anschließende Gärtnerstraße in eine Fahrradstraße umzuwandeln. Anwohner*innen sowie Rettungs- und Versorgungsfahrzeuge könnten natürlich weiterhin passieren, was jetzt aufgrund der Sperrung nicht möglich ist. 

Auf Antrag von Peggy Hochstätter (Vorsitzende im bezirklichen Verkehrsausschuss, SPD) beschloss die BVV, eine Messung der nun veränderten Verkehrsströme zu beauftragen. Als Initiative “Ostkreuz – Kiez für Alle” versuchen wir ebenfalls mit Messungen nachzuvollziehen, was die Sperrung der Brücke für den Verkehr bedeutet und wohin die Verkehrsströme fließen – oder ob sie versickern oder “verpuffen”, wie es bei verkehrsberuhigenden Maßnahmen oft der Fall ist.

Seit Januar sammelt der Kiezblock Modersohnkiez Unterschriften für einen Einwohner*innenantrag (EwA), der u. a. die Umwandlung der Modersohnstraße (mit Brücke) in eine Fahrradstraße fordert – also die Umsetzung der Zusage des Bezirksamts plus einer Maßnahme, für die der Senat zuständig wäre. Weitere Punkte sind die Unterbindung von Durchfahrtsverkehr (vor allem durch die gerne als Abkürzung genutzte Persiusstraße) und die Einrichtung einer verkehrsberuhigten Schulzone rund um die Emanuel-Lasker-Schule. Knapp 800 Einwohner*innen haben den EwA bereits unterschrieben, 200 Unterschriften werden noch benötigt, um ihn bei der BVV einzureichen. Alle, die in Friedrichshain oder Kreuzberg wohnen und mindestens 16 Jahre alt sind, dürfen unterschreiben. Mehr Infos und den Link zum Antrag gibt es hier: