Durch den bevölkerungsreichsten Bezirk Berlins (329.488 Einwohner*innen) wurde eine Betonschneise gebaut, geplant in einer Zeit, als die meisten Anwohner*innen von heute noch gar nicht geboren waren. Diese Menschen fragen sich, wie sie sich gegen Lärm, schlechte Luft und die Autoflut wehren können. Nachbarschaftliche Initiativen für Kiezblocks, die sich vor der Eröffnung der Autobahn gegen den schon jetzt starken Durchgangsverkehr gegründet hatten, werden von der Senatsverwaltung sabotiert: Gelder für schon beschlossene Kiezblocks – auch für den im Kungerkiez direkt an der Autobahnausfahrt – wurden kurzerhand gestrichen. Hilfe bekommen die von der Autobahn betroffenen Menschen weder von der Senatsverwaltung noch von der Autobahn GmbH. Im Gegenteil: Man geht davon aus, dass a) die Autobahn die Quartiere verkehrlich entlasten würde und b) der in die Stadt hinein strömende Verkehr mit ein paar Anpassungen der Ampeln gesteuert werden könne. Die Forschung sagt dagegen seit Jahrzehnten: Wer Straßen baut, erntet Verkehr. Als sei dies nicht schlimm genug, blockiert Senatorin Bonde (CDU) effektive Verkehrsberuhigung in Form von Kiezblocks stadtweit. „Wo sollen all die Autos denn hin? Mit der Autobahn rollt die Blechlawine direkt in den Kiez und ohne Kiezblocks direkt vor unsere Haustüren. Bonde spricht gern von Miteinander, aber liefert die Menschen dem Autoverkehr aus”, sagt Milena Rahaus von Changing Cities. Am Eröffnungstag protestiert das Bündnis „A100 wegbassen” gegen die autogerechte Stadt und den Weiterbau der A100 (17. Bauabschnitt): Der Protest startet am Mittwoch, den 27. August, um 13 Uhr vor dem Hotel Estrel in der Ziegrastraße 41, in Berlin-Neukölln. |
Weiterführende Links: Kürzungspläne beim Radverkehr, Fußverkehr und ÖPNV im Haushaltsplan 2026/2027: Tagesspiegel (Paywall) Haushaltsplan 2026/2027 Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt als PDF |
