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Fahrraddemo Schöneberg

Fahrraddemo für Verkehrsberuhigung in Schöneberg

Über 100 Anwohnende fordern die Einrichtung von „Kiezblocks“ in der Monumenten- und Belziger Straße

Am Freitag, 28. Mai, sind über 100 Menschen in Schöneberg aufs Rad gestiegen, um für eine Verkehrswende vor der eigenen Tür zu demonstrieren. Aufgerufen hatten die Bürger*innen-Initiativen „Kiezblock Monumentenzug“ und „Akazienkiezblock“. 

„Wir wollen mit unserer Initiative den Durchgangsverkehr aus dem Kiez verdrängen. Durch eine Umgestaltung der Straßen, Verkehrsberuhigung und auch Poller kann der öffentliche Raum fairer verteilt werden. Die Straße sollte den Anwohnenden zur Verfügung stehen und nicht als Schleichroute dienen“, erklärt Moritz Riesinger das Ziel der Initiativen.

Der Demonstrationszug startete um 17 Uhr auf der Monumentenbrücke und führte über die Monumenten- und Kolonnenstraße bis in den Akazienkiez. Dabei wurden die Corona-Hygieneauflagen eingehalten. Unter den Demonstrierenden waren viele Kinder, die es sichtlich genossen haben, sicher auf der Straße Rad fahren zu können. Den Anwohnenden angeschlossen haben sich aber auch Abgeordnetenhaus-Kandidatinnen und Kandidaten der Parteien Klimaliste Berlin, SPD, Grüne und CDU.

Das letzte Stück der Demonstration war ein Spaziergang durch die Belziger Straße bis zum Lassenpark. „Als Anwohnerin freue ich mich auf die geplante Fahrradstraße in der Belziger. Aber ich wünsche mir, dass viel mehr getan wird, um die Sicherheit für zu Fuß Gehende und Radfahrende zu erhöhen als nur ein paar neue Schilder. Der Durchgangsverkehr muss durch Poller nachhaltig aus dem Kiez gesperrt werden“, fordert Claudia Thiele aus dem Akazienkiez.

Hintergrund: Was steckt hinter dem Kiezblock-Konzept?

Ein Kiezblock ist ein Wohngebiet ohne Kfz-Durchgangsverkehr. Durch Maßnahmen wie Durchfahrtssperren, Einbahnstraßen oder Tempolimits wird verhindert, dass Autofahrer*innen einen Kiez nur als Abkürzung nutzen. Stattdessen wird der reine Durchgangsverkehr auf die Hauptstraßen geleitet, wo er gemäß Stadtplanung auch hingehört. Menschen können natürlich weiterhin mit dem Auto in den Kiezblock hineinfahren und alle Gebäude im Kiezblock sind weiterhin für Rettungsfahrzeuge, Müllabfuhr, Lieferverkehr etc. erreichbar. Weil damit auch die PKW-freie Fortbewegung in der Stadt an Attraktivität gewinnt, sind Kiezblocks auch ein Beitrag zum Klimaschutz.

Die Idee dafür kommt aus Barcelona, wo bereits viele sog. „Superblocks“ erfolgreich eingerichtet wurden. Aber auch Städte wie Paris und London setzen auf immer mehr Stadtquartiere ohne Durchgangsverkehr. In Berlin setzen sich der Verein Changing Cities eV. und viele lokale Bürger*innen-Initiativen dafür ein.

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